Geographie

Das Wissen aus Informationen oder Daten erhöht seinen Wert wenn auch die Frage des „Wo“ erfasst wird bzw. abgefragt werden kann.
Nicht ohne Grund haben Worldviewer wie GoogleEarth oder Bing einen so hohen Bekanntheitsgrad.
Geographische Informationssysteme, kurz GIS genannt, ermöglichen aus Informationen neue Informationen zu gewinnen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken, können räumliche Objekte durch ihre Nachbarschaftsbeziehung analysiert und mit einander in Beziehung gesetzt werden.
GIS verstehen sich gerne als Schnittstelle zwischen der Vermessung, Photogrammetrie, Fernerkundung, Kartographie und Raumanalyse.

Die Forstwirtschaft war eine der ersten Anwender von GIS ab den 70iger Jahren. Die räumliche Abgrenzung der Waldbestände und eine umfassende Datenaufnahme der Bestandesdaten bildete eine ideale Grundlage für den großflächigen GIS-Einsatz. Neben der reinen Analyse und Erleichterung der Berechnung bzw. Aktualisierung von Operatsdaten (z.B. bei Sturmereignissen) konnten mit GIS auch karthographische Produkte wie Forstkarten leichter erstellt werden.
In meiner Tätigkeit als GIS-Bearbeiter bei der ÖBF-AG war ich für den Prozess der Ersterfassung, Erstellung von Grundlagendaten wie digitale Orthofotos, die Erstellung der Forstkarten und sonstiger GIS-Analysen verantwortlich.

bis zum Jetzt

In meiner derzeitigen Tätigkeit beim Land OÖ ist vor allem die Daten/Raumanalyse in den unterschiedlichsten Fachgebieten Schwerpunkt meiner Arbeit. Hinzu kommt die Mitarbeit am Geodatenmanagement, Schulung und Support der GIS-Mitarbeiterinnen in den Fachabteilungen des Landes OÖ, Programmierung neuer Werkzeuge und die Mitarbeit beim Katastrophenschutzes des Landes OÖ.

Datenerfassung

Keine gute Analyse ohne eine fundierte Datenerfassung. Durch die technische Entwicklung stehen im Bereich der technischen Vermessung, stehen uns umfangreiche und hochgenau Daten als DOP, DHM bzw. DGM zur Verfügung.Im Bereich der Vektordaten gibt es noch viel Aufholbedarf um die heute anstehenden Analysen (z.B. Starkregenberechnungen) in der geforderten Genauigkeit durchführen zu können.

Raumanalyse

Die Raumanalyse beschäftigt sich mit räumlichen Fragestellungen. Dies kann im einfachsten Fall die Ermittlung von Eigentümern einer Schadensfläche sein. Bis hin zur Modellierung von Schadstoffausbreitungen oder Netzwerkanalysen. Beispiel: Berechnung der Sonnenstunden/Solarkapazität für das ganze Bundesland unter Berücksichtigung der Bewölkung

Ermittlung von potentiellen Ausbreitungsflächen entlang des Gewässernetzes in ganz OÖ zur Festellung von Flächen zur Nutzung als Rückhaltung oder schadensfreien Ausbreitung von Hochwässern.

Visualisierung

Photorealistische Visualisierung werden zur Präsentation von Bauprojekten in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ ist ein Spruch, der nicht an Gültigkeit verliert.

In den letzten Jahren wurden für komplexe Datenanalysen oder diverse Automatisierungen in der Regel Desktop-Lösungen erstellt. Mit dem Aufbau von Geodatenservern/zur Verfügungstellung von GeoDaten als INSPIRE-Dienste und dem Ausbau der Serverinfrastruktur wird auch zunehmend die Einrichtung von Serverdienste relevant, welche einen vereinfachten Zugang zu Daten, kartographischen Produkten und Datenanalysen ermöglichen.

Links

DORIS: www.doris.at, maps.doris.at, m.doris.at

UniGIS, ZGIS

Technologieinventur – UNIGIS Masterarbeit (2002)

Die meisten Forstbetrieben vor der Herausforderung, die wirtschaftliche bzw. operative Leistung ihrer Organisation noch weiter zu steigern. Vor allem die Holzernte stellt die grösste operative Kostenstelle in der Geschäftsgebarung eines Forstbetriebes dar.

Durchleuchtet man nun die bei der Holzernte zur Anwendung gelangenden technologischen Verfahren, kommt man zu dem Schluss, dass die heute tatsächlich zur Anwendung gelangende Holzerntetechnik oft nicht mehr dem aktuellen Stand der heute bereits möglichen Technik entspricht. So wird nach wie vor in einem relativ hohen Ausmass motormanuell bzw. im Sortimentverfahren gearbeitet.

Hochmechanisierte Verfahren, wie z.B. Einsatz eines Harvesters in Kombination mit Seil oder Seilprozessoren, kommen in einem noch geringem Umfang zum Einsatz, als dies tatsächlich möglich wäre.

Ziel dieser Projektarbeit war die Entwicklung einer Methode zur Berechnung von Potentialen in der Holzernte.
Die berechneten potentiellen Einsatzgebiete diverser Holzerntetechnologien sollten in Form von Bringungskarten und in digitaler Form dargestellt werden.

Die Datenanalyse wurde auf der Grundlage der Rasterdatenanalyse mit ArcView von ESRI, der Erweiterungen ‚Spatial Analyst‘ und ‚MapModels‘ von RIEDL L. durchgeführt.

Mit Hilfe dieser Erweiterung ist es möglich Datenflussgraphen visuell zu programmieren. Diese Methode ermöglicht die Erstellung von Abläufen ohne direktes Programmieren im Quellcode. Gleichzeitig wird mit der Erstellung der Datenflussgraphen deren Dokumentation durchgeführt.

Die offene Architektur von ‚MapModels‘ und der Möglichkeit visuell zu programmieren, bildete einen einfachen und übersichtlichen Weg reale Zusammenhänge in entsprechenden Datenflussgraphen abzubilden.
Mit der Möglichkeit Steuerungsparameter in den Datenflussgraphen leicht anzupassen, wurden verschiedenste Szenarien simuliert und evaluiert.
Durch die Möglichkeit der Simulation und Veränderung von Parametern kann das Datenmodell insgesamt als ein ‚Spatial Decision Support System‘ (SDDS) bezeichnet werden.

Als Datengrundlage wurde das amtliche digitale Höhenmodell (50x50m) vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen und Forsteinrichtungsdaten (Bestandesausscheidung und Sachdaten) der ÖBf-AG verwendet.
Da vor allem die Neigungsverhältnisse einen wesentlichen Einfluss auf die einsetzbaren Holzerntetechnologien besitzen, ist es möglich, unabhängig von der bereits bestehenden Aufschliessung vorhandene Potentiale zu ermitteln. Beispielsweise werden Regionen, die über das bestehende Strassennetz nicht erreicht werden – jedoch mit radgestützten Holzerntgeräten genutzt werden können – unter der Kategorie ‚Potentiell Befahrbar‘ ausgeschieden. Diese Ausscheidung lässt sich wiederum für eine gezielte Feinaufschliessung nutzen.

Die Berechnung von potentiellen Einsatzgebieten wurde in drei Testrevieren unterschiedlicher Geländeausprägungen (Alpin, Submontan und Wienerwald) der ÖBf-AG durchgeführt. Zur Überprüfung der Ergebnisse erfolgte ein Vergleich der eingesetzten Technologie durchgeführter Nutzungen der letzten Jahre mit den ausgeschiedenen Potentialen. Insgesamt konnte eine ssbereinstimmungsergebnis von ca. 80 bis 100% erzielt werden.

Durch entsprechende Adaptierungen der Datenflussgraphen, würden sich die Übereinstimmungsergebnisse sicherlich noch verbessern lassen. Ein zu starker Detaillierungsgrad in der Abbildung von natürlichen Zusammenhängen birgt jedoch die Gefahr von Unflexibilität auf Veränderungen und dem Verlust der Übersicht in den Datenflussgraphen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist sind Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten der erfassten GIS- und Sachdaten (z.B. unzureichend erfasste Feinaufschliessung, etc.).

Zusammenfassend bietet die Ausscheidung von potentiellen Einsatzgebieten diverser Holzerntetechnologien die Möglichkeit der Unterstützung in der Grobplanung und Kosteneinschätzung von forstlichen Nutzungseinsätzen.

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